Gundi-Forum

Derzeit läuft ja in Brandenburg noch bis Anfang Februar das Volksbegehren gegen neue Braunkohletagebaue. Da werden noch viele Leute gesucht, die gegen neue Tagebaue in der Lausitz unterschreiben. Habt ihr euch schon beteiligt? Schade, dass Gundi das nicht mehr tun kann.

Liebe(r) Revolutz(ionärIn),

» Derzeit läuft ja in Brandenburg noch bis Anfang Februar das Volksbegehren
» gegen neue Braunkohletagebaue.

danke, daß Du das Thema hier aufgegriffen hast. Weitere Infos finden sich unter
http://www.keine-neuen-tagebaue.de/

» Schade, dass Gundi das nicht mehr tun kann.

Gesetz den Fall, Gundi lebte - in Spreetal oder ggf. Berlin -, dann könnte er sich trotzdem nicht eintragen: Spreetal liegt in Sachsen, und Berlin halt in Berlin. Dieses Volksbegehren muß aber allein von den Brandenburgern gestemmt werden...

Nachgeschlagen unter
http://de.wikipedia.org/wiki/Spreetal
und
http://www.spreetal.de/

Herzliche Grüße
Wolfgang Meyer

Hallo Lutz (diesen Vornamen vermute ich jetzt mal) und liebe BrandenburgerInnen,

leider gibt es ich Sachsen (noch??) kein solches Volksbegehren. Für Brandenburg hoffe ich auf einen Erfolg! Ich war vor kurzem in der Heuersdorfer Kirche, am Tag vor der 'Entweihung', dem letzten Gottesdienst vor dem Abriss. Zwar stamme ich nicht aus diesem Dorf, aber der Anblick des schon halbverwüsteten Ortes ging mir unter die Haut.

» Schade, dass Gundi das nicht mehr tun kann.

Darüber hab ich auch nachgedacht. Er hätte sich bestimmt mit diesem Thema beschäftigt - wie ich glaube, mit gemischten Gefühlen. Er konnte nicht wissen, dass sein Bagger nicht lange in der Heide vor sich hinrosten wird. Ob er wohl wieder raufgestiegen wäre?

Liebe Brandenburger und -innen, vergesst nicht das Volksbegehren gegen neue Tagebaue!
In der Lausitzer Rundschau steht (im Artikel "Streit um Tagebau in Spree-Neiße führt zu Gewalt" vom 18.12.08), dass erst 8 Prozent der nötigen Unterschriften vorliegen. Oder sind (frei nach Rainald Grebe) schon so viele von Euch weggezogen, dass gar nicht mehr 80.000 Leute zugegen sind?

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18.12.08, 14:33
Anmerkung wmeyer: Link repariert und präzisiert

Liebe Annette,

» Liebe Brandenburger und -innen, vergesst nicht das Volksbegehren gegen neue
» Tagebaue!

war gerade aus diesem Grund im Rathaus. Man denkt ja immer, es ist noch Zeit, aber dann flutscht sie weg. Ganz besonders vor Weihnachten...

Habe dort auch wegen der Öffnungszeiten zwischen den Feiertagen nachgefragt, und es hieß: Alles wie in normalen Wochen, lediglich der 2.1.09 (Fr) wäre geschlossen.

Herzliche Grüße
Wolfgang

Was macht euch eigentlich so sicher, dass Gundi gegen neue Tagebaue gewesen wäre?! Wie schreibt und singt er doch:

Was kann ich für dich tun, ich weiß es nicht.
Bin zwar ein grünes, doch ein kleines Licht.
Und bin auch ein feindlicher Soldat,
der schon von deiner Haut gefressen hat.
Ich steh gegen dich an der Front,
überlaufen hab ich noch nicht gekonnt.

In diesem Sinne euch allen einen guten Start ins achso schöne 2009.

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alle wissen wos langgeht,
aber keiner weiß warum,
alle wissen wos langgeht,
dumdumm.

@fritzchen,

» Was macht euch eigentlich so sicher, dass Gundi gegen neue Tagebaue gewesen
» wäre?!

geht aus den Einträgen wirklich eine felsenfeste Sicherheit hervor? so les ich das nicht. Gundermann war sich, seinen Texten (und sogar seinen Arrangements, die manchmal klangen wie Tagebaufördergerätslärm!) nach zu urteilen, bewusst, dass die Medaille mindestens zwei Seiten hat. (in Deinem zitierten Text war er sich schon mal sicher, dass er von der Täterfront desertieren wird)
Was er jetzt gesagt und gemacht hätte - wer weiß. JedeR muss seine Entscheidung treffen. Es beißt sich auf jeden Fall für mich nicht, Gundermann sehr zu schätzen und keine Freundin von Kohle-Raubbau zu sein.

Sicher haben es schon viele gelesen oder gehört: Das Volksbegehren "Keine neuen Tagebaue" ist gescheitert. Die nach erster Meldung 25.168 Unterschriften reichten bei weitem nicht für einen Erfolg, es hätten 80.000 sein müssen.

Irgendwie war es auch zu befürchten. Mal abgesehen, daß es schon ein wenig Mühe macht, zur Öffnungszeit zum Amt zu gehen und dort die Unterschrift unter behördlicher Kontrolle zu leisten - die Mehrheit der Bevölkerung ist nicht unmittelbar betroffen und auch dementsprechend (un)interessiert. So gesehen muß man es eher als Spott bezeichnen, wenn Politiker von einer deutlichen Abstimmung _für_ neue Tagebaue sprechen. Den meisten Leuten ist es wohl eher "wurscht", wenn sie nur ihre Gewohnheiten nicht zu überdenken brauchen(*). Was auf längere Sicht gewiß eine Selbsttäuschung ist...

Mit herzlichen Grüßen
Wolfgang Meyer

(*) Diese Ignoranz und Verdrängung ist vermutlich auch eine allgemein-menschliche Eigenschaft, von der auch ich nicht auszunehmen bin. Es verteilt sich natürlich unterschiedlich. Wer hat in jungen Jahren den Gesprächen der "Alten" über Krankheiten gelauscht? Jetzt, wo einen dies oder das betrifft, hört man schon anders hin.

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So eigensinnig widersprechend ist der Mensch: zu seinem Vorteil will er keine Nötigung, zu seinem Schaden leidet er jeden Zwang. (Johann Wolfgang von Goethe)

In der Natur gibt es weder Belohnungen noch Strafen. Es gibt Folgen.
(Robert Green Ingersoll)

Es muß nicht unbedingt Ignoranz und "wurscht sein" die Motivation vieler in dieser Region sein. Wie viele Arbeitsplätze würden evtl. entstehen, wenn die wieder anfangen, die Erde dort aufzureißen und wie hoch sind die Arbeitslosenquoten in dieser Region. Es ist vielleicht schon erschreckend, daß man, in dem man die Existenz (Zukunft) zerstört, in der Gegenwart Existenzen erhält und die Meisten werden erstmal ihren "Kochtopf" sehen. Der Blick für langfristigere Alternativen ist da nicht unbedingt weit und offen.

Späte Anmerkung:

Lieber Jörg,

» Es muß nicht unbedingt Ignoranz und "wurscht sein" die Motivation vieler
» in dieser Region sein.

Dein Hinweis ist ja berechtigt; für Leute, die in den Tagebauen Arbeit haben oder sie für sich oder die Ihren erhoffen, ist es gewiß ein Dilemma. Aber für Regionen nördlich und westlich von Berlin z. B. dürfte derartiges keine Rolle gespielt haben - und dementsprechend ist dort die Beteiligung gewesen.

Herzliche Grüße
Wolfgang

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So eigensinnig widersprechend ist der Mensch: zu seinem Vorteil will er keine Nötigung, zu seinem Schaden leidet er jeden Zwang. (Johann Wolfgang von Goethe)

In der Natur gibt es weder Belohnungen noch Strafen. Es gibt Folgen.
(Robert Green Ingersoll)